WINTER ZRH 2021

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Seit der Wald sich ganz gelichtet, 
Wie verwandelt ist die Welt, 
Hier geweitet, da verdichtet, 
Alles neu und blass durchhellt!

Berge tragen lila Schleier, 
Glasig leuchtet ferner Schnee: 
Alle Linien spielen freier, 
Näher, grösser scheint der See.

Und am Südhang im Geklüfte 
Warme Sonne, lauer Wind, 
Und die Erde atmet Düfte, 
Die schon voll von Frühling sind. 
 

Hermann Hesse 
Januar 1920

Notizen...

Fehlt die Konfrontation, wird die Wahrheit verdrängt.
Friedrich Nietzsche vermag es folgend Zusammenzufassen; 
„Alle verschwiegenen Wahrheiten werden giftig.“
Auch lassen sich Wahrheiten nicht manipulieren, 
wie es heute viele im Relativismus vertreten.

Die Wahrheit liegt im Herzen, 
und Sie bahnt sich Ihren Weg an die Oberfläche,
wider dem weltlichen Verstand. Geleitet von der tiefsten
Liebe zeigt sich die Wahrheit in der Sehnsucht.

So lässt sich die Sehnsucht auch nicht verdecken,
täuschen und ersetzen, Sie ist die Glut der brennenden Liebe.

So schreibt Johann Wolfgang Goethe treffend;
„Der Liebe Sehnsucht fordert Gegenwart.“

Gedanken und Gemaltes

Was erwartet uns am Ende unserer Reise?
Was erwartet uns am Ende unseres Lebens?

Haben wir es gelebt. Haben wir auf unser innerstes auf unser Herz gehört?
Oder ist es im Lauf des Lebens verhärtet und verknöchert.

Haben wir geliebt? Haben wir unsere Liebe weiter gegeben?
Waren wir fähig die Liebe anzunehmen?

Haben wir gelernt zu Lieben?



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Aus den Notizen...

Es ist das erschreckende an unserer Zeit, 

das uns soviel von der Arbeit befreiter Zeit zur 

Verfügung steht in denen wir uns mit dem 

wesentlichen des Lebens konfrontieren können. 

Stattdessen fliesst soviel Zeit verschwenderisch 

in den Konsum, Netflix, Games und an andere 

unserer Exzesse. 

Dorthin wo am Ende nur die Leere wartet.




Also stellt sich die Frage wie Sie einst Augustinus stellte in Confessiones XI, 14;

“quid est ergo tempus?”
(Was ist also die Zeit?)

mit der verständlichen Antwort,

“si nemo ex me quaerat, scio; si quaerenti explicare velim, nescio:”
(Wenn mich niemand darnach fragt, weiss ich es, wenn ich es aber einem,
der mich fragt, erklären sollte, weiss ich es nicht;)


Eine Begegnung...

Es ist die Ehrfurcht und die so tiefe Dankbarkeit zu erkennen,
dass sich das fügt, was bestimmt ist. Es geschieht aus den unzähligen fernen und nahen Gesprächen mit den vielen wunderbaren Menschen die einem Helfen die Welt in ihrer tiefe zu Verstehen.

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So geschah es, das ich letzten Sommer schreibend mit einer Tasse Kaffee, entfernt von Museumsbesuchern, in einem nahen Park sass, als von weitem ein ziemlich alter, gebrechlicher, jedoch stilvoll gekleideter Herr mit Gehstock, zielstrebig und schnell auf mich zusteuerte. Verwundert darüber woher dieser Mann gekommen war und auch verdutzt darüber das man mich so zielstrebig angeht, stand er nun unverblümt vor mir. Sichtlich neugierig und doch ganz galant fragte er mich, was ich hier den schreiben würde? Erstaunt vom eiligen Auftreten des Herrn und noch überraschter von seiner direkten Frage antwortete ich; „es seien nur einige meiner Gedanken die ich niederzuschreiben pflege“. Wohlwissend lächelte er mich an und antwortete sehr erfreut; „Ja das ist gut, das ist sehr gut! Irgendwann muss man ja auch damit Anfangen ein Buch zu schreiben.“ Er wünschte mir einen schönen Tag, platzierte seinen Stock und zog wieder von dannen. 

Während sich mein Blick wieder auf das geschriebene richtete, kam mir schlagartig der Gedanke dieser sonderlichen Begegnung auf. Kurzerhand blickte ich auf, um den alten Mann in der Nähe zu erspähen und um ihn dann zu fragen was er denn genau damit meine. Doch so sonderbar schnell wie er bei mir war, so sonderbar schnell war er auch wieder verschwunden. Ich fragte mich derweil; Wie kommt es zu dieser eindringlichen Begegnung.

Es sind unbegreifliche und eindringliche Augenblicke die einem zu Denken geben. Erlebnisse die einen unwesentlichen Anschein haben und doch das Wesentliche bilden. Es ist der stille Kern, der Keim aus dem das Beständige empor wächst. Es sind die Knospen einer Blüte die sich erst später offenbart. Es sind die Zeichen die erscheinen, die man erkennen soll. 

Im Sinne dieser Begegnung kann ich heute Sagen, haben meine Notizen inzwischen eine Schwemme angenommen, mit der man wohl ein Buch veröffentlichen sollte.

Notizen…

Partnerschaft

Was nützen einem all diese Oberflächlichkeit wenn nichts substanzielles Vorhanden ist.
Das Oberflächliche vergeht mit der Zeit und übrig bleibt nur das hohle Gefäss.

Notizen…

Sinn und Unsinn

Wir sollten uns nicht dem Unsinn hingeben. Unsinn hat keine Konstanz. Erst das Sinnhafte tun, bietet Tiefe und Substanz. Doch was gibt Sinn? Entweder man hört auf andere und Vertraut auf die Empfehlungen, wenn man um deren Weisheit weiss, oder man nimmt sich die Zeit und reflektiert um den Sinn. Unsere Corona Zeit eignet sich eigentlich schön dazu über die wesentlichen Dinge nachzudenken doch scheinen die meisten sich mit Joggen und Biken lieber nur der eigenen körperlichen Ertüchtigung hinzugeben.

Es ist mir eine gute Option keinen Fernseher mehr zu haben,
es konfrontiert einen etwas anderes,
in der Hoffnung etwas wesentlicheres zu tun. 

Aus meinen Notizen…

Die Wahrheit bedingt unumgänglich die grundlegende Konfrontation mit sich Selbst. Erst diese tiefe bereitet der Grund für Konstanz. Ist es doch die Konstanz für die wesentlichen Dinge im Leben. Doch wer nimmt Sich heute noch Zeit sich mit Sich selbst zu konfrontieren, wer will sich in einer spassgesellschaft schon mit unbequemen Auseinandersetzen, wer will sich selbst Fehler und seine eigenen Schwächen eingestehen? Und wenn, wer würde Sich aus der Erkenntnis ändern wollen? 

Wesen

Ich mache vieles gerne,
doch man sollte sich auf das Wesen-tliche konzentrieren.

Das Wesentliche ist was Sinn ergibt.

Etwas was nicht im Wesen liegt,
ist nicht in der Wahrheit,
und ergibt folglich keinen Sinn